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Aus dem Leben eines Cholerikers oder

`Die Kleinigkeiten, die einem das Leben schwer machen´

 

Kapitel 1.

Immer diese Werbung

Als ich vor kurzem bei meiner Bank war, musste ich zum x-ten Mal feststellen, dass es immer in der Schlange am langsamsten voran geht, an die ich mich angestellt habe (passierte mir kürzlich bei Mc Donalds auch wieder und das obwohl es die kürzeste Schlange war, nur einer vor mir). Dazu fällt mir ein, das wenn man schlau sein will und die Schlange einfach wechselt, die Leute in der alten Schlange mit Absicht schneller machen, oder die, die ich jetzt vor mir habe, nur weil sie bemerkt haben, das jemand gewechselt ist, langsamer werden.

In der Werbung wäre das nie passiert. Ich hätte mir einen ‘Mentos Fresh’ eingeworfen, wäre aus der Bank marschiert und rein zufällig ist genau nebenan ein Kostümverleih. Ich also rein, um mir eine Wachmanns Uniform auszuleihen. Als ich wieder die Bank betrete, werde ich freundlich gegrüßt, durch die Panzerglas Tür geleitet und mir werden zwei Geldsäcke in die Hand gedrückt. Beim verlassen der Bank sagen alle durch ihren Blick, der Kerl hat was drauf. Ich aber werfe noch ein ‘Mentos Fresh’ ein  und drücke den Rest der Stange den beiden Maskierten, die mir in der Tür begegnen, in die Hand.

Jedenfalls habe ich nun Geld genug um ein paar Wochen in Urlaub zu fahren. Das funktionierte, seltsamer weise in meinem Leben(Realität! Nicht Werbung!) Auch immer ganz anders  als im Fernsehen. Mir ist es jedenfalls noch nicht passiert, das ich mich zwei stunden vor meinem Abflug dabei ertappt habe, wie wild meine Koffer zu packen und nebenbei noch mit meiner Mutter oder weiß der Geier mit wem sonst zu telefonieren. Wie es dann dieser Gesprächspartner auch noch schafft, wo er doch gar nicht anrufen würde, geradezu telepatisch, mit seiner zweiten ‘Hast du auch...’ Frage, darauf zu kommen, das ich keine Auslandskrankenscheine habe, ist unglaublich. Das ist aber nur der Anfang, denn ich breche das Gespräch sofort ab und wähle die Nummer der AOK, die ich ja weis, weil ich ein übermenschliches Gedächtnis für Telefonnummern habe oder weil ich jede Woche bei der AOK anrufe, um noch schnell ein paar Auslandskrankenscheine zu bestellen. Es könnte natürlich auch sein, dass ich einfach irgend eine Nummer wähle und ganz zufällig die der AOK erwischt habe(vielleicht sollte ich mal wieder Lotto spielen). Endlich im Flieger. Dazu kann ich bemerken, dass das fliegen in der Werbung doch angenehmer zu sein scheint. Keine Luftlöcher oder Turbulenzen, alle Fluggäste sitzen schön brav auf ihren Plätzen, die Stewardess hat so wenig zu tun, dass sie immer sofort Zeit für mich habe(vielleicht bin ich auch der Einzige im Flugzeug der Fragen oder Wünsche hat) und außerdem haben sie immer für alle das zu Essen was sie wünschen, oder die Fluggäste sprechen sich untereinander ab und können sich sofort einigen welche Hälfte das Hühnchen und welche das Hammelfleisch bekommt. Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass auf meinen Flügen immer Gerade das aus war, was ich bestellt hatte. Deshalb bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass entweder immer nur eine Mahlzeit zur Verfügung stand oder aber, was mir persönlich wahrscheinlicher erscheint; wenn alle die Wahl zwischen Huhn und Hammel haben, dass die Stewardessen den Leuten, die sie für dumm genug halten immer erst sagen „Hühnchen ist leider aus“ in der weisen Voraussicht, dass der Gast dann Hammelfleisch bestellt. Sie mögen jetzt vielleicht glauben, dass ich ziemlich dumm aussehe. Ich bin da zwar anderer Meinung, aber ich bin auch keine Stewardess.

 Am Ziel angekommen ist alles noch besser das Wetter, die Leute, das Schicksal. Es können einem ruhig auf einem Trip allein durch den Busch die American Express Karte verloren gehen. Denn egal ob man auch in einen Fluss gefallen ist in dem es nur so von Piranhas wimmelt und sie einem alles vom Leib gerissen haben und ich noch gerade so mit dem Leben davon gekommen bin. Ich brauche bloß zu meinem Handy greifen(wo auch immer das gehangen haben mag), vielleicht kam auch gerade ein Eingeborener vorbei, der mir sofort sein Telly D1 geliehen hat und wieder mal gebe ich irgend eine Nummer ein und zufällig meldet sich am anderen Ende American Express. Die stellen auch gar keine Fragen und schicken sofort jemanden los, der dann wiederum kurze zeit später mit seinem Fallschirm genau neben mir landet(Punktlandung) und mir meine neue Karte überreicht. Ich mache mich sofort auf in das nächste Dorf und kleide mich bei Woolworth erst einmal neu ein. Die dumme ist nur, dass ich wieder mal an der Kasse stehe, an der weiter vorne eine Frau versucht ihren Einkauf mit Eiern, Gemüse und selbst gewebten Stoffen zu bezahlen und noch heftig mit der Verkäuferin feilscht. Da denke ich, hätte der Kerl von American Express doch bloß anstelle der Karte eine Stange Mentos fresh mitgebracht, dann würde ich schnell in der Umkleide verschwinden die Sachen anziehen und unter meinem Adamskostüm verstecken und ohne lange an der Kasse zu warten unter dem Jubel der Kundschaft den Laden verlassen.                                                                                          

Ich muss noch einmal auf das Fliegen zurückkommen, denn ich wurde von einem neuen `Spott inspiriert(d.h. für einen Choleriker: Man sieht den Spot und regt sich tierisch darüber auf !). Dieser Taxifahrer, der ein wunderschönes junges attraktives Fräulein zum Flughafen fährt und sich dabei so sehr in sie verknallt, dass er kurzerhand(am Flughafen) einen Kredit aufnimmt, auch ein Ticket nach Sydney löst und als er einsteigt genau neben ihr noch ein Platz frei ist. Ich muss dazu sagen, dass auch ich schon einmal nach Australien geflogen bin. Ich musste aber drei Monate im Voraus buchen, um einen Platz zu bekommen. In meinem Flieger war nicht ein Platz mehr frei, so dass man sich vorkam wie auf einem Viehtransporter. Wenn sie selbst schon einmal geflogen sind ist es ihnen wahrscheinlich genau wie mir ergangen, vorausgesetzt sie haben cholerische Züge. In der Realität sitzt man nämlich meisten genau neben dem größten Schnarchhals oder der nervigsten Quasselstrippe. Und vor ihnen sitzt jemand der seinen Sitz ohne Rücksicht auf Verluste zurückklappt, während sie noch krampfhaft das Hammelfleisch herunterwürgen(schöne Sauerei). Nicht zu vergessen ist aber der Fluggast, der hinter ihnen sitzt. Einige werden sich fragen „was mag denn nun wohl kommen“ andere und damit meine ich hier die Choleriker können es sich aber schon denken. Genau, der einzig im Flugzeug, der während des gesamten Fluges seine Knie gegen die Rückenlehne presst, sitzt natürlich hinter ihnen. Zu allem Überfluss hat er oder sie auch noch so spitze Kniegelenke, dass man sich fragt, ob dabei schon einmal jemand schwerwiegend verletzt worden ist. Zurück zu den Personen neben ihnen, zu denen ist nämlich auch noch nicht alles gesagt. Erstens, sitzt man innen, schläft der Nachbar immer gerade dann, wenn man dringend zur Toilette muss und zweitens, sitzt man außen, muss der Idiot neben ihnen immer gerade dann zur Toilette, wenn man endlich einmal eingeschlafen ist.

Aber zurück zu dem Taxifahrer, der einen Kredit aufgenommen hat, um  seine Traumfrau nach Sydney zu begleiten. Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass man gerade zufällig mal seinen Reisepass eingesteckt hat und dann ist in dem Reisepass, oh wunder oh wunder, auch noch plötzlich ein Visum(für alle die noch nicht in Australien waren oder dorthin wollten: man braucht ein Visum). Mir fällt aber auch gerade ein, vielleicht fliegt dieses wunderschöne junge attraktive Fräulein gar nicht nach dem Sydney in Australien HÄHÄ. Zurück zum Visum, bei mir hat es ca. zwei Monate gedauert bis ich es hatte. Ich habe auch schon mal davon gehört, dass es manchmal nur ein paar Wochen dauern soll(fragt sich was man unter ein paar versteht). Im Stillen denke ich auch immer wenn ich den Spot sehe: Wie denkt wohl die Freundin des Taxifahrers darüber oder aber noch besser, wie dumm schaut er aus der Wäsche wenn sein Fahrgast ihm auf dem Flug erklärt, das in Sydney ihr man und ihre Kinder auf sie warten.

 Aber nun ist es gut mit fliegen, zurück zu mir. Aus meinem Urlaub zurückgekehrt geht der Stress gleich weiter. Durch den Klimawechsel habe ich mir natürlich erst einmal eine ordentliche Erkältung (zwar natürlich aber nicht ordentlich) zugezogen. Aber egal wo ich mich aufhalte und wie es mir gerade geht, mir wurde noch nie im rechten Moment ein Tempo gereicht und erst recht nicht wenn man um eines bittet (ich glaube nur die Wenigsten haben überhaupt ein Tempo dabei), geschweige denn einen ganzen Sack voll mit irgendwelchen Medikamenten, zu den anderen Sachen komme ich später noch. Wie es die Menschen in den Spots bloß immer schaffen, dass sie genau das richtige Medikament im rechten Moment zur Hand haben. Man müsste ja den ganzen Tag einen Bollerwagen hinter sich herziehen und außerdem noch Medizin und Naturheilkunde studiert haben, um gleich nur mit einem Blick die richtige Diagnose zu stellen. Ich möchte dazu sagen, das man eine Grippe o.ä. auch ohne alle möglichen Medikamente zu schlucken kurieren kann(man stirbt nicht gleich). Bei diesen Sachen die in der Werbung angepriesen werden geht es doch nur um eins (Sex, nein Quatsch, Geld). Um auf den Bollerwagen voll mit Medikamenten zurück zu kommen, haben sie schon mal darüber nachgedacht, was man noch alles darin haben muss? Als aller erstes natürlich Perwoll ob man gerade im Bus oder in der Oper etc. Ist, ein Griff irgendwohin außerhalb des Kamerabildes und Schwupp hat man eine Packung Perwoll zur Hand. Oder auch Putzmittel dürfen nicht fehlen wenn man mal bei bekannten vorbeischaut und sie bekommen ihren Fußboden nicht richtig glänzend. Und was für Wundermittel müssen das nur sein(vorher rackert man sich ab und jetzt geht alles wie von selbst). Da eigentlich jedes Putzmittel, Waschpulver etc. Von sich behauptet das Beste zu sein, stellt sich mir die Frage womit haben die Leute vorher geputzt oder gewaschen. Aber die Kunden wollen halt so beschissen werden. Um bei der Suggestion zu bleiben, wer hat eigentlich damit angefangen zu behaupten Reis muss immer locker und körnig sein(vielleicht Onkel Ben’s). Versuchen sie einmal erwähnten Reis mit Stäbchen zu essen aber auch wenn man ihn mit der Gabel isst, empfinde ich es als viel angenehmer wenn der Reis klebrig und klumpig ist, denn wenn man gerade bei den zukünftigen Schwiegereltern oder wo auch immer sitzt und am besten am Abend vorher noch gut einen getankt hatte, ist es nötig die Gabel genau so oft zum Mund zu führen wie Reiskörner auf dem Teller sind oder öfter. Erschwerend kommt oft noch hinzu, dass man glaubt, irgend jemand am Tisch beobachte einen ( besser gesagt alle am Tisch beobachten mich).

Wo wir schon mal gerade beim Reis sind, muss ich noch etwas zu einem anderen Spot sagen. In dieser Werbung(Oryza), ich weiß nicht ob ich den Namen richtig geschrieben habe, preist ein Herr(etwas älter, wahrscheinlich die deutsche Antwort auf Uncle Ben) den Reis mit den Worten, „Er ist schließlich in 1000 Fuß Höhe gereift“, an. Hört sich toll an und wahrscheinlich hat noch kein normaler sterblicher darüber nachgedacht, was das heißt. Aber ich. 1000 Fuß sind schließlich circa 300 m und mir will nicht einleuchten, was daran so besonders ist. Aber wahrscheinlich würden einige den Reis nicht mehr kaufen, wenn sie erführen, dass eigentlich nichts an dem Reis außergewöhnlich ist. Eigentlich könnte man dann auf den Spot verzichten, denn wie gewöhnlich hört es sich an wenn der `Onkel´ sagt, „ Der Reis ist schließlich in 300 Meter Höhe gereift!“.

Auch wenn es um unsere Körperhygiene geht wird einem viel erzählt. Ich erinnere nur an die Zahnbürste die um die Ecke putzt WAHNSINN. Wer braucht eigentlich so etwas, Mumien,  Monstren  oder Mutationen, deren Gebiss um die Ecke geht(kein sehr großer Kundenkreis). Kundenkreis, das passt eigentlich sehr gut zur Werbetaktik, einem Kreis wird etwas verkauft, das es um die Ecke tun kann. Andererseits könnte es aber auch sein, dass es Menschen gibt, die ihre Zähne mit geschlossenem Mund( durch die Nase oder was weiß ich für Körperöffnungen) putzen.

Aber weiter im Text, womit ich gleich beim Thema wäre. Schlagwörter oder Fremdwörter die eigentlich gar nichts aussagen beeindrucken viele Menschen doch sehr, z.B. die Hautcreme ist dermatologisch getestet. Zu gut deutsch; die Hautcreme ist auf ihre Hautempfindlichkeit getestet, hört sich auch noch gut an. Fragt sich nur wie der Test ausgegangen ist(positiv?). Oder Sonnencreme nach australischem Standard(warum nicht Marokkanischem oder arabischem Standard, haben doch viel mehr Sonne) und wer kann mir eigentlich sagen das der australische Standard höher  oder einfach nur `gut´ ist?

Aber zurück zum unrealistischen. Fangen wir gleich mit den Bauern an, da ich selbst vom Lande bin. Wir haben einige Kühe und bei den schlechten Milchpreisen hätte uns unser Vater wohl eins übergezogen, wenn wir nur Milch aus der Tetra Tüte haben wollten. Ich wäre aber auch gar nicht auf die Idee gekommen so wie der kleine Junge vor der Almhütte, Kühe im Hintergrund, Tetra Pack in der Hand, wo sein Alter doch nur 75 Pfennig für den Liter bekommt. Geil finde ich auch den Kartoffelbauern, der auf seinem Feld hockt und den Reihen- und Pflanzenabstand misst, wobei das doch an der Pflanzmaschine einstellbar ist. Und zu allem Überfluss verkauft er auch noch all seine Kartoffeln an Pfanni, und muss sich anschließend Kartoffelpüree kaufen. Diese Leute sind entweder total blöd oder bekommen Rabatt Marken was doch sehr unwahrscheinlich klingt(jedenfalls letzteres). Um nicht nur auf den dummen Bauern herum zu hacken, möchte ich den Coca Cola Spot erwähnen, indem ein junger geiler Kerl mit einem Karton Coke auf der Schulter ein Büro mit lauter geilen Tippsen betritt. Der Typ stellt sich vor die Weiber, zieht eine Dose leer und verlässt das Büro. Stellt sich mir die Frage, warum hat er einen ganzen Karton mit, und was macht er in dem Büro, haben ihn die geilen Tippsen bestellt. Was ist das eigentlich für ein Büro. Ich bin schon in so manchem Laden gewesen, da gab es alte, graue, kleine, dicke, dumme und auch prüde Damen.

Das regt mich wieder so auf, dass mir schon wieder mindestens zehn Spots durch das Hirn rasen. Rasen habe ich hier gebraucht, da es mein befinden am besten ausdrückt (machen mich rasend). Als erstes muss ich an perfekten Typ aus einem Old Spice Spot denken. Mit Anzug und Krawatte verlässt er seine Berghütte, und anstatt den Wagen zu benutzen, kramt er ein Kanu aus dem Schuppen und rauscht den wunderbar klaren und sauberen Bach hinunter in die Stadt. Mir stellt sich dabei immer die Frage ob dieser Bach direkt an seinem Büro vorbeifließt, und wenn ja wie mag der Bach dann wohl aussehen. Kein wunder, dass der Hero dann erst mal eine Flasche Old Spice benötigt um überhaupt ohne aufsehen(oder besser `ohne aufreichen´) zu erregen,  das Büro betreten kann. Als realistischer schätze ich aber die Tatsache ein dass der Bach schon lange vor der Stadt unterirdisch verläuft, und dann stelle ich mir immer vor, wie der Dressman völlig zugesaut direkt vor der Firma aus der Kanalisation steigt.

Bei dem Wort schlau fällt mir der Typ ein,  der beim bezahlen an der Tanke durch ein aus seinem Knipp gefallenes Kärtchen erfährt, dass er Vater wird. Ich frage mich dann gleich,  wie ist es der Frau bloß gelungen,  alles genau so zu timen, dass der Mann in der Tanke davon erfährt und somit gleich noch was zum Feiern einkaufen kann. Was seine Frau oder Freundin oder wer auch immer nur alles mit einkalkulieren musste. Erstens einmal musste sie damit rechnen,  dass der Mann seine Börse vor der Brust über dem Tresen und nach vorne über geklappt öffnet(sie muss ihren besonders gut kennen oder aber für blöd genug halten). Ich tippe auf letzteres, denn ich habe in meinem gesamten Leben noch keinen Menschen gesehen, der so schpastisch sein Portemonnaie öffnet(außer der Karte würden mit Sicherheit noch tausend andere Dinge herausfallen). Womit wir bei der Karte wären. Wenn mir an der Theke etwas aus dem Portemonnaie fällt, dann kann man getrost davon ausgehen, dass es genau in der zehntel Sekunde passiert,  wo man wegschaut. Und mit absoluter Sicherheit würde es niemals auf den Tresen fallen,  sondern direkt und ohne Aufsehen zu erregen unter dem Tresen verschwinden(auch wenn dort kein Spalt wäre).

 Früher als kleines Kind hat man an solchen Plätzen oft nach Geld gesucht(und natürlich auch gefunden), nicht zu vergessen all die anderen schönen Dinge, die dabei mit zum Vorschein kamen. Alte abgekaute Kaugummis, tote Kakalaken(die lebenden sollte ich auch erwähnen), Papierschnipsel, fusseln in jeder Größe, ein altes klebriges angelutschtes Bonbon an dem ein paar tote Ameisen kleben etc.. Heutzutage fände man bestimmt Kredit-, Telefon- und ec-Karten. Hierzu möchte ich noch erwähnen, dass ich früher nicht wusste wozu die Spalten gut sind, heute bin ich mir sicher, dass sie absichtlich angelegt werden und die Haupteinnahmequelle eines Ladeninhabers sind(alles Schwarzeinnahmen).

Aber zurück zu dem Idioten an der Theke. Unglaublich, nein eher unrealistisch verhält sich die nicht unter die Theke gefallene Karte. Sie bleibt, im Gegensatz zur Realität richtig herum(hier: mit der Mitteilung nach oben) liegen, außerdem noch so ungünstig, dass man sie aus der Kameraposition direkt ablesen kann(woher wussten nur alle dass das Fernsehen da war). Damit ist aber noch lange nicht alles zu dem Spot gesagt. Denn ich könnte mir eintausend romantischere Situationen vorstellen, um meinemn Freund mit der Nachricht zu überraschen, wenn ich schwanger wäre, aber das setzt voraus eine Frau zu sein und das bin ich nicht, also vergessen wir das. Jetzt kommt aber erst noch das dicke Ende. Denn da sich der Freund in einer Tankstelle befindet, in der man mittlerweile schon fast alles kriegen kann, muss er natürlich noch eine Flasche Sekt und ein Glas Gurken mitnehmen. Ich hätte mir da auch nichts bei gedacht, wenn nicht die Gurken(absichtlich hervorgehoben) direkt neben dem Sekt stehen würden. Welcher Idiot hat denn bloß den Laden eingeräumt, das wäre ja so, als wenn neben den Süßigkeiten im Supermarkt die Pornos stünden.. Der muss total blind gewesen sein, und das Glas Gurken für einen Rumtopf o. ä. gehalten haben, oder auch eine schwangere Freundin haben, die natürlich auch Heißhunger auf Gurken hat.

Um bei den `schlauen Füchsen´ zu bleiben möchte(nein muss) ich einen Bifi Spot erwähnen. Bifi, das ist übrigens die Mini Salami, die einst mit dem Slogan, Aufreißen, raus Schieben, Rein Beißen angepriesen wurde. Dazu sei zu sagen, dass wenn ich eine Bifi zu mir nahm und dabei mit meinen Gedanken gerade bei etwas anderem war, vielleicht ein `ob´ Spot, ich trotz allem nie die Reihenfolge durcheinander gebracht habe(scheinbar hat sich der Slogan in mein Unterbewusstsein eingebrannt).

Aber ich wollte von einer neuen Werbung erzählen. In diesem Spot  heizt irgend ein Modell Typ mit einem Hundeschlitten durch die unendliche Wildnis Alaskas(das behaupte ich einfach mal so, denn ich möchte hier nicht darüber reden in welcher Gegend er sich wirklich aufgehalten hat, da er scheinbar gerade vom Hairstylisten oder aus dem Schönheitssalon kommt und sich wahrscheinlich auf dem Weg ins Fitness Studio befindet). Lange Klammer. Na ja jedenfalls streiken die Hunde unterwegs und der Typ zieht sich eine Mini Salami rein, packt die Hunde auf den Schlitten und zieht dann selbst. Vielleicht sollte der Kerl anstatt zum Fitness Studio doch lieber zur Volkshochschule fahren und versuchen den Hauptschulabschluss nach zu machen. Denn wenn diese Bifi doch so viel Power hat, wäre es, meiner Meinung nach, doch schlauer gewesen, den Hunden davon zu geben. Doch im Grunde muss man den Hunden ein großes Lob aussprechen, da sie mit Sicherheit gerochen haben, dass der Typ Salami dabei hat. Und um auch etwas davon zu haben, sind sie einfach nicht mehr weiter gelaufen (wer von den Hunden konnte denn ahnen, dass der Kerl so blöd ist).

  Wussten sie eigentlich, dass jemand in England ein Kochbuch oder Rezepte (egal) für Tierfutter (wiskas, chappi, etc.) herausgebracht hat.

Nein nicht für die Tierchen, sondern fürs Herrchen (oder Frauchen) gedacht sind. Gulasch, Ragout und noch mehr tolle Ideen. So wie für die Produkte geworben wird, wahrscheinlich auch in Wirklichkeit, kann ich mir das gut vorstellen. Ich frage mich, wann wohl die ersten Restaurants eröffnet werden (Chappi King, Mc Wiskas, Cheba Hut, o. ä. wird wohl bald das Straßenbild prägen).

Dann brauchen die Hunde auch nicht mehr stehlen gehen oder die Mieze einem unfreundlichen Jungen eine Lektion im Tischtennis erteilen.

Die Spots in denen die Hunde ihr Futter klauen, sind ja eigentlich ganz witzig, doch ob das den Kindern und vielleicht sogar den Haltern ein gutes Vorbild ist, lasse ich mal dahin gestellt sein.

Es gibt aber noch andere Spots bei denen man sich fragt, muss das sein?

In irgend einer Autowerbung (bin mir aber nicht ganz sicher ob für ein Auto geworben wurde, außerdem war der Spot schnell wieder untergetaucht) fährt ein junges hübsches Liebespärchen (was auch sonst) mit dem Wagen in Urlaub. Ich glaube zunächst wollten sie nach München (das liegt in Bayern). Jedenfalls ist sie müde und schläft auf dem Beifahrersitz ein. Er will sie überraschen und als sie am nächsten Morgen (gesunder Schlaf und das auch noch im Auto) wieder aufwacht, sind sie in Italien. Eigentlich eine Frechheit, den überall an den Autobahnen stehen die Plakatwände die vor der Übermüdung warnen. Also manchmal sollte man sich ernsthaft fragen was sich die Werbefachleute dabei denken (wir haben den BMW Etat (nur ein Beispiel)).

Aber kommen wir wieder zurück zu den lustigeren Dingen. Haben sie einmal die Chubba Chobs (Lollies) Werbung gesehen, in denen die Qualität eines jeden Lutschers dadurch garantiert wird, dass in der Fabrik am Fließband Mitarbeiter stehen und jeden einzelnen Lollie einem Geschmackstest unterziehen. Einfacher gesagt, sie lecken jeden Lutscher an. Komisch, dass der Spot so schnell wieder aus dem Programm genommen wurde. Haben sich die Hersteller den Spot vorher nicht angesehen oder waren sie von der Genialität der Werbemacher so geblendet, dass sie wieder mal nicht nachgedacht haben. Ich kann mir gut vorstellen wie einige Leute darauf reagiert haben. Sie haben gleich tonnenweise Chubba Chobbs gekauft. Natürlich nicht. Sie haben wahrscheinlich mit Sicherheit das Telefon bei der Firma heiß laufen lassen und sich beschwert. Und ein großer Teil hat sich bestimmt nicht über den Spot sondern über die Herstellungspraktiken empört(aber so sind sie, wir nun mal).

Mir persönlich gingen ganz andere Gedanken durch den Kopf. Zuckerkrank darf man in dem Job nicht sein, oder, mein Gott wie mag sich wohl deren Zunge nach Feierabend anfühlen?, Wie machen die das bloß, dass die so schlank dabei bleiben?

Denn selbstverständlich sind fast alle Mitarbeiter schlank und rank und verfügen über exakt das gleiche Geschmacksempfinden, oder wie will man sonst sie gleichbleibende Qualität garantieren.

Skoda, oder sollte ich sagen VW garantiert in einer Werbung, dass durch verbesserte Konstruktion, o. ä., der Wagen an den vier geöffneten Türen, mitsamt den Insassen(1080kg) in die Luft gehoben werden kann (im Spot wurden Seile um die Türen gelegt, und der Wagen dann mit einem Kran in die Luft gehievt).

Vielleicht (bestimmt) denken sie mittlerweile das gleiche wie ich.

Welchen Kundenkreis, oder welche Gesellschaftsschicht versucht man hier anzusprechen? Natürlich die Leute, die ihren Wagen täglich an den geöffneten Türen mit einem Kran (kann aber auch was anderes sein) hochheben lassen müssen. Ich denke, nachdem sie das hier gelesen haben, schießen ihnen bei ihrer nächsten Begegnung mit einem Skoda Fahrer  ganz neue Gedanken durch den Kopf.

Vielleicht fragt ja mal jemand, ich für meinen Teil kenne leider keinen, der so ein Auto fährt.

Polaroid. Das ist eine Kamera. Die braucht jeder.

Was soll das den jetzt. Ein Versuch auf einen Spot überzuleiten.

In diesem Spot( mir fällt leider kein anderer Begriff ein) steht (wieder einmal) ein junges, gutaussehendes, schlankes, jungfräuliches, etc. Fräulein inmitten von Fans einer Rockband (Konzert). Doch da sie eine Polaroid Kamera besitzt, braucht sie sich nicht kreischend und tobend nach vorne zu drängeln. Sie steht ein, zwei Meter hinter den Bodyguards, die die fanatische Menge davon abhalten, den Sänger, der sich direkt vor ihnen auf der Bühne wälzt, anzufallen.

Jetzt kommt’s. Sie, das Fräulein, hält die Kamera mit ausgestrecktem Arm und macht ein Selbstporträt. Da geht es schon los. Überall herrscht dichtes Gedränge (logisch), nur um sie herum ist soviel Platz, dass sie, ohne angerempelt zu werden, den Arm ausstrecken und ein absolut unverwackeltes Bild schießen kann. Vielleicht sollte sie mal ihr Deo wechseln (wäre auch ein guter Spot) oder Mundwasser benutzen.

Aber hier ist noch lange nicht alles gesagt, denn sie wirft (wieder mal natürlich) das Foto auf die Bühne und wie es der Zufall will, landet es genau auf dem Bauch des am Boden liegenden Traumtypen (Sängers). Dass das Foto richtig herum und bereits entwickelt auf dem Kerl landet, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Man kann dabei erkennen, dass ihr Kopf genau getroffen ist. Wie lange musste sie nur üben, um die genaue Position des Armes und den Winkel des Handgelenkes zu verinnerlichen. Haben sie so etwas schon einmal probiert. Gar nicht so einfach. Vielleicht hätte sie erst einmal auf das Bild schauen sollen, um sicher zu gehen, das sie nicht jemand anderen aus ihrer näheren Umgebung fotografiert hat (kein Thema).

Nun zum kommt der Auftritt des Sängers. Der nämlich greift nach dem Foto, sieht es an und springt sofort (total verknallt) auf. In nur Bruchteilen einer Sekunde hat er das Mädchen erblickt. Sie ist nicht der einzige Fan, aber die Einzige die in einem Umkreis von einem Meter niemanden neben sich stehen hat (gut das Fotos nicht riechen). Da fällt mir ein, vielleicht reißt sie deshalb nicht ihre Arme kreischend in die Höhe. Es könnte aber auch sein, dass sie keinen Ladyprotektor besitzt (total zerschnittene Achseln).

Die beiden sehen sich jedenfalls total tief in die Augen. Bleibt noch offen, woher sie wusste, dass sie genau sein Typ ist. Es wäre bestimmt sehr peinlich geworden, wenn der Sänger, am Boden liegend und das Foto betrachtend, einen tierischen Lachkrampf bekommen oder ihr aus Mitleid einen Scheck für eine Schönheitsoperation überreicht hätte. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, dass er das Foto auf den Boden wirft und darauf uriniert. Gut das sie eine Polaroid benutzt hat.

 

 

Kapitel 2

Der Alltag

Wie ich schon in Kapitel 1 erwähnt habe, bin ich auf dem Land groß geworden, um genauer zu sein; meine Eltern sind Landwirte. Ich erwähne das, weil mir bei den Arbeiten die ich Zuhause zu verrichten hatte(und ich habe dort so einige stunden gekloppt), stündlich, nein eher sekündlich Situationen untergekommen sind in denen wieder mal meine cholerische Ader durchbrach.

Ich fange einfach mal beim Abmissten an. Wobei ich einschränkend hinzufügen muss, dass es sich hierbei um den Kuhstall handelt. Unser Kuhstall ist nicht besonders groß, aber es ist fast unglaublich was einem dort so alles widerfahren kann. Anfangen möchte ich mit den Türen. Es handelt sich hierbei um vier einfache Stahltüren in einem abstand von circa vier Metern, die direkt zum Misthaufen führen. Diese Türen waren schon kurz nach dem Einbau durch die Feuchtigkeit, d.h. durch Dunst und Mist, stark am rosten und ergo ließen sich bis auf eine nicht mehr abschließen.

Während des Schreibens dieser Zeilen wird mir plötzlich klar warum diese eine Tür sich bis heute so verhält(nur um mir auf den Sack zu gehen). Aber von der anderen Seite gesehen würden diese Zeilen gar nicht zu Stande kommen. Bisher habe ich diese Tür immer für ein Wunderwerk der Technik angesehen, manchmal habe ich auch gedacht es muss sich bei dieser einen Tür um eine Montagsproduktion handeln.

Egal. Jedenfalls handelte es sich jedes Mal, wenn man wütend schnaubend und mit hochrotem Kopf versuchte eine Tür aufzuschließen, um eine von den drei kaputten(ist gar nicht abgeschlossen). Man braucht nur die klinke herunterdrücken und die Tür öffnen. Und natürlich verhält es sich so, das wenn man die Klinke heruntergedrückt hat und wütend schnaubend mit hochrotem Kopf versucht die Tür zu öffnen, man vor der intakten Tür steht(ist also abgeschlossen). Ich habe mich auch schon vor dieser Tür dabei ertappt, mit den Händen, Füßen und der Schulter gegen die Tür zu stoßen, bis mir eine innere Stimme oder wer auch immer(vielleicht auch aus Erschöpfung) zu mir sagte, vergiss jetzt mal deinen cholerischen Anfall und geh die Sache mal mit Ruhe und Verstand(gar nicht so einfach) an, denn irgend etwas stimmt hier nicht. Aha, Tür verschlossen.

Noch erschwerend kommt jetzt noch hinzu, das einer oder der(kann ich mich nicht mehr dran erinnern) Handwerker eine Tür(eine von den drei kaputten), ich vermute mit Absicht schief eingebaut hat.

 Sie werden sich nun wahrscheinlich sagen, Na und! Aber sie wissen ja nicht was das für mich bedeutet. Denn durch den schiefen Einbau bleibt die Tür nicht offen(sie fällt immer wieder von alleine zu). Dabei ist es sehr wichtig, das die Tür offen bleibt, da man mit einer Mistgabel die Kuhscheiße nach draußen schmeißen muss.

 Sie werden jetzt wahrscheinlich wieder denken, Na und! . Ich werde ihnen sogleich erklären welche schwerwiegenden folgen das haben kann. Denn hat man die Tür geöffnet, fällt sie nicht direkt wieder zu, sondern erst nur ganz langsam und dann immer schneller.

Um aber zum Kern des Problems zu kommen, nach dem öffnen der Tür geht man natürlich in den Stall und lädt seine Forke(Mistgabel) beim ersten mal besonders voll, macht einen Schritt rückwärts zur Tür und schmeißt den Mist mit Schwung(viel) heraus.

 Scheiße, im wahrsten sinne des Wortes, denn gerade zum Zeitpunkt des Abwurfes, mit einem schon fast übernatürlich perfekten Timing, fällt die scheiß Tür(ich habe bewusst `scheiß´ benutzt) ins Schloss. Sie können sich jetzt natürlich denken, dass der Kuhmist seinen Flug zum Misthaufen abrupt unterbrochen hat. Um die ganze Sache noch zu vervollkommnen, ist selbstverständlich fast der gesamte und wenn nicht, dann eben der schmierigste MIST auf der Türklinke gelandet(Cholerischer Anfall nicht mehr abzuwenden).

Aber das ist noch lange nicht alles. Denn die Kühe geben ebenfalls ihr bestes um mich in rage zu bringen(und wenn ich sage bestes dann meine ich auch bestes). Denn während man sich Kuh für Kuh voran arbeitet d.h. den Mist entfernt sobald man sich durch den unfreundlichen Kontakt mit den Türen wieder beruhigt hat, schaffen es die Viecher immer genau dann ihr bestes zu geben wenn man gerade hinter ihnen fertig geworden ist. Stellt sich die frage ob sie abgerichtet wurden oder ob es Intuition ist.

 Sie geben einem immer einen riesen Haufen von ihrem besten und da hinter ihnen im Moment kein Stroh und alte Fladen liegen schlägt der neue direkt auf die Pflastersteine. Ich weiß nicht ob sie sich vorstellen können was das heißt. Ich will es ihnen aber gerne erklären. Denn sollte man nicht rechtzeitig hinter der Kuh weggesprungen sein empfiehlt es sich wenigstens den Mund geschlossen zu halten, es sei denn man wolle Geschmack am abmisten finden.

Ich sollte noch erwähnen das es für einen Choleriker doch nicht sehr einfach ist den Mund geschlossen zu halten, da man natürlich die Kuh fürchterlich beschimpfen muss, obwohl sie doch sowieso kein Wort versteht. Bleibt noch zu erwähnen, dass ein Kuhfladen nicht annähernd die weiten erreicht, die beim urinieren auf den blanken Stein erzielt werden.

Ich bin aber noch nicht fertig mit dem Kuhstall, denn es gibt, wenn es auch unwahrscheinlich klingt noch andere seltsame Begebenheiten die einem das Leben schwer machen.

Zum Beispiel verhält sich ein Kuhfladen so, dass er, während man ihn auf der Forke in Richtung Tür befördert, immer einige stücke verliert. Aber nur dann wenn er gerade den Luftraum über dem gang durchquert, und zwar nur aus dem Grund um mich rasend zu machen.

Wartet man erst noch einen Moment mit der beladenen Forke über der rinne, damit eventuelle Deserteure nicht auf den gang springen, verharrt der Fladen sicher auf der Forke. Aber man kann Haus und Hof darauf verwetten, das der Fladen sich nur so lange halten kann, bis er sich über dem Gang befindet. Man könnte fast glauben der Fladen lebt und es macht ihm Spaß kleine Choleriker zu ärgern.

 

Soviel zum abmisten des Kuhstalls.

Als nächstes ist der Schweinestall dran und es stellen sich einem nicht weniger schwierige Probleme in den weg.

Dabei erweist sich die Konsistenz des Schweinemistes als das größte übel, denn er besteht aus kleinen `Äpfeln´. Das heißt, wenn nicht genug Stroh im Stall ist, ist es nahezu unmöglich den Mist mit der Forke zu entfernen, da die `Äpfel´ von Mutter Natur so konzipiert wurden, dass sie genau zwischen den Zinken der Forke hindurchpassen. Wenn also wie gesagt nicht genug Stroh im Stall ist wird es schon eine große nervliche Belastung den Mist auf die Forke zu bekommen und man steht kurz vor einem Infarkt wenn man den Mist dann in Richtung Mistkarre, die vor der Tür des jeweiligen Stalls steht, befördert. Denn auch der Schweinemist zeigt keine besseren Manieren als der Kuhmist und versucht immer noch vor dem erreichen der karre die Forke zu verlassen. Hat man noch einen einzelnen `Apfel´ im Stall übrig, gib sich dieser als besonders hartnäckiger Bursche zu erkennen. Denn obwohl eine der äußeren Zinken absichtlich nach innen gebogen ist(frage mich auch schon immer warum ich das überhaupt gemacht habe), findet der `Apfel zu 99% einen Weg von der Forke zu entkommen. Der letzte Prozent stellt die Möglichkeit dar, das man schneller war und bereits die karre erreicht hat. Doch wer glaubt wir wären am Ende der irrt gewaltig. Denn zu 99 oder vielleicht nur 97% ist die karre schon über randvoll und der `Apfel´ gerät, nachdem er auf dem anderen Mist gelandet ist ins rollen und stürzt sich, zum Leidwesen des Cholerikers, über den Karrenrand auf den gang.

Ein weiteres wenn auch nur kleines Problem ist, dass in einigen Ställen noch junge Ferkel sind. Die Sauen und älteren Ferkel kann man nach draußen auf die Wiese jagen, um in ruhe den Stall abzumisten, die jüngeren müssen aber drinnen bleiben. Damit einem die Kleinen nicht im Weg sind streut man einfach etwas Futter in den trog, der sich gleich neben der Tür befindet. Doch damit nicht eins der Kleinen auf die Idee kommt aus dem Stall zu entkommen muss die Tür verschlossen bleiben und man ist gezwungen den Mist über die mauer am Trog zu heben, um an die karre zu gelangen. Während dieses Manövers sieht der Mist auf der Forke noch eine größere Chance, vor dem erreichen der karre zu entkommen. Ja ich würde sagen er macht sich einen Spaß daraus genau im Trog, sofern er nicht ein Ferkel erwischt, zu landen. Zu allem Überfluss müssen dann einige Ferkel, die so blöd waren sich genau unter den herabfallenden Mist zu stürzen, unter den auswüchsen meines cholerischen Anfalls zu leiden.

Neben dem abmisten treten aber noch andere Probleme auf. Denn einige Ferkel springen, nur um meine nerven auf eine Zerreißprobe zu stellen, aus dem Stall während die Tür geöffnet ist um die Sau wieder hinein zu lassen. Wenn man sich nun auf die Verfolgung des Ferkels macht und in der eile vergessen hat die Tür wieder zu schließen entwickeln fast alle anderen Ferkel ebenfalls Fluchtgedanken und Ruckzuck ist das Chaos auf dem gang perfekt. Nur zur Erklärung sollte man noch erwähnen, dass die Sau nicht wieder aus dem Stall springt, da man ihr Futter in den trog gestreut hat(in weiser Voraussicht). Um aber auf die Ferkel zurückzukommen, die schaffen es immer wieder, trotz cholerischen Geschreis, dass sie sowieso und man vielleicht auch selbst nicht versteht, kurz vor dem erreichen der Tür plötzlich einen haken schlagen und einem durch die Beine entwischen. Am besten ist es immer noch möglichst alle Ferkel auf einmal in Richtung Tür zu treiben, da sie, wenn erst mal eins in den Stall gesprungen ist, oft von alleine folgen. Man kann aber davon ausgehen, das sich ein Ferkel weigert und wiederum einen haken schlägt und entwischt. Jetzt ist es ratsam erst einmal die Tür zu schließen, um nicht einen Nervenzusammenbruch zu riskieren. Das Ferkel wird dann zur Sicherheit mit den Händen gefangen und in den Stall gehoben. Dabei stellt sich dann auch heraus warum es noch einmal entkommen wollte. Es hatte Druck auf dem Darm oder der blase und hielt es solange (wahrscheinlich unter schmerzen) zurück, bis man es auf dem arm hat(Sauerei).

So stark nervlich strapaziert geht man dann gerne in den Holzstall um noch ein wenig Holz zu hacken(abreagieren).

Fehlanzeigen. Selbst hier ist man nicht vor den Launen der Natur geschützt. Ich persönlich bin zu der Überzeugung gekommen, dass die geduldigen Menschen einen eigenen Gott haben, der seine zeit damit verbringt die ungeduldigen Choleriker zu reizen(sehr milde gesagt). Zu dieser Überzeugung bin ich im Holzstoß gelangt, denn dort fallen, wie von unsichtbarer Hand geführt, die Holzstücke, die ein wenig wackelig auf dem Holzblock stehen genau in dem Moment herunter, indem man zuschlagen will. Außerdem scheinen sie sich auf dem Block hin und her zu bewegen. Denn versucht man ein Stück so zu treffen, dass man nicht auf den Ast darin gerät, huscht das Stück im letzten Moment genau mit der Stelle des Astes unter die Axt. Versucht man beim nächsten Schlag noch ein wenig weiter vom Ast zu bleiben(auch um dem Stück zu erschweren ein wenig zur Seite zu huschen), schlägt man garantiert am Holzstück vorbei(es ist wieder zur Seite gehuscht, nur diesmal zur anderen). Natürlich hat man bei dem Schlag das Stück noch so eben gestriffen, so dass es wieder einmal vom Block gefallen ist. Durch das ewige bücken und nach dem Holzstück greifen leiden wiederum die nerven. Außerdem hat man die ideale Position zum Block verloren. Im günstigen Fall steht man zu kurz, was zur folge hat das die klinge hinter dem Stück niedergeht und man mit dem Stiel auf es trifft. Ein solcher Schlag geht einem zwar durch `Mark und Arm´ und wenn man das Stück noch so mit der Klinge gestriffen hat, dass es einem gegen das Schienbein fliegt, auch durch `Bein´. Sie werden sich wahrscheinlich fragen wieso das der günstigere Fall ist, doch ich werde es ihnen beweisen.

Im ungünstigen Fall steht man nämlich zu lang(zu weit hinten) und dann geht die Axt vor dem Holzstück nieder. Was einem passieren kann wenn man auch noch den Block verfehlt können sie sich mit Sicherheit ausmalen. Ich kenne Leute die sich mit der Axt ins Bein geschlagen haben. Mir persönlich ist wenige male die Axt haarscharf am Bein vorbei gesaust. Aber manchmal streift man den Block noch so ungünstig, dass sich die Axt auf ihrer weiterreise in Richtung Bein, in der Luft dreht und mit der Rückseite auf dem Schienbein landet(sehr beschönigend geschrieben wenn man bedenkt, dass das eine sehr schmerzhafte Begegnung ist).

Da man fast immer noch irgendwie den Block erwischt(ich glaube auch dann wenn man daran vorbeischlägt), fällt das Holzstück natürlich wieder herunter und alles geht wieder von vorne los. Es hat schon tage gegeben an denen man minutenlang mit einem Holzstück beschäftigt war und sich zum Schluss x-mal öfter gebückt als gespaltene Holzstücke hatte.

 

Aber auch bei den alltäglichen Dingen des Lebens ist der Gott der geduldigen nicht fern. Zum Beispiel während der fahrt mit dem Auto. Hierbei verhält es sich doch immer so, dass wenn man es einmal sehr eilig hat, nur Trödler unterwegs zu sein scheinen und man sie immer vor sich hat. Andererseits ist die ganze Strecke vor einem frei, wenn man einmal Zeit hat und gemütlich über die Landstraße juckelt. Nur hinter einem befinden sich dann die ganzen Raser und Drängler(merkwürdig). Genau so verhält es sich dann auch im Supermarkt, wenn man mit seinem Wagen durch die Regalreihen heizt. Es kommt außerdem noch erschwerend hinzu, dass die Leute im Supermarkt immer an den engsten stellen stehen bleiben und somit ein Verkehrschaos auslösen. Stellt sich wiederum mal die frage ob sie das aus Absicht machen, oder ob sie angst haben ihr Gefährt passe nicht hindurch. Mir ist die Antwort bekannt.

Ist man später zu Hause angekommen und versucht mit vollbeladenen Armen die Haustür aufzuschließen, kann man davon ausgehen, den falschen Schlüssel ins Schloss gesteckt zu haben. Gesetzt den Fall man hat zwei ähnliche. In diesem Fall erwischt man nur dann den richtigen, wenn man sturzbetrunken nach Hause kommt oder sehr viel zeit und beide Hände frei hat. Aber auch wenn nur ein passender Schlüssel zur Verfügung steht, beschließt dieser, in Zusammenarbeit mit der Tür, einem solange Widerstand zu leisten, bis etwas herunterfällt. Danach lässt sich die Tür auch nur öffnen, weil sie erkennt, das sie Gefahr läuft eingetreten zu werden. Bei den Gegenständen die herunterfallen handelt es sich mit tödlicher Sicherheit um etwas zerbrechliches oder um etwas das aufplatzen kann, und es dann natürlich auch tut. Egal wie man sich jetzt verhält, es bringt einen nur noch mehr zum kochen. Denn versucht man, noch mit vollbeladenen Händen, etwas aufzuheben, fällt garantiert noch mehr herunter. Entschließt man sich aber(zunächst schlauer weise) dazu die Sachen erst irgendwo abzulegen, tritt man unfehlbar auf etwas und vergrößert den schaden(nicht nur den).

Im Extremfall ruft irgend ein Idiot gerade jetzt bei dir an und in der Panik läuft man Gefahr den gesamten Einkauf zu vernichten. Hat man sich dann unter schweren Verlusten aus der Situation befreit und nimmt den Hörer ab, hat der Anrufer wieder einmal aufgelegt(ob überhaupt jemand am anderen ende war?). Wenn ja, hat er sein Ziel aber auch erreicht und deshalb guten Grund aufzulegen. Manchmal könnte man glauben ein unfreundlicher Nachbar beobachtet einen Tag und Nacht und ruft immer dann bei einem an wenn es am wenigsten passt(unter der dusche, auf Toilette, etc.). Glaubt man dann ein schlauer Fuchs zu sein und wartet einige Minuten ob der gegenüber es noch einmal versucht, wird man schon bald eines Besseren belehrt. Denn egal wie lange man auch gewartet hat, der nächste Anruf kommt erst wenn man die vorherige Tätigkeit wieder aufgenommen hat. Hat man damit gerechnet und ist dieses mal schneller am Telefon hat dein gegenüber eher aufgelegt oder war nur falsch verbunden. Ist ihnen in letzterem Fall auch schon einmal passiert, dass der Anrufer sagte, „ aber ich habe doch 0000 gewählt“. Ich kann mich dann nur mit größter Anstrengung dazu durchringen nicht zu antworten, „Oh entschuldigen sie, da habe ich doch falsch abgenommen“, oder „Oh entschuldigen sie, da hat mir die Telekom wohl eine falsche Nummer gegeben“.